Nudging ist ein Produkt der modernen Gesellschaft und zwar ein verdammt nützliches wenn es darum geht, jemanden für sich und seine Sache zu gewinnen. Das funktioniert in der Politik ebenso gut wie im sozialen Miteinander, selbst die Werbung hat es beeinflusst. Doch wie und vor allem, warum?
Unter dem englischen Begriff „nudge“ ist eine Art „Anstupser“ zu verstehen, allerdings nicht im tatsächlichen Sinn, sondern mehr im wörtlichen. Eine Person soll dazu angespornt werden, in eine bestimmte Richtung zu denken oder sich für einen Standpunkt zu entscheiden. Übertragen lässt sich diese Art und Weise der Interaktion in nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens. Besonders ausgeprägt ist sie natürlich in der Werbung zu finden. Hier sollen die Verbraucher auf eine ausgesprochen positive Art und Weise zu eigenen Denkanstößen angeregt werden deren Ziel es ist, sich für gerade dieses Produkt aus genau den richtigen Gründen zu entscheiden. Am Ende des Entscheidungsprozesses wird das Individuum Mensch den Eindruck haben, es habe sich ganz allein entschieden und deshalb ist seine Entscheidung richtig. Dabei sind längst Nudging-Prozesse abgelaufen, die ihn unbewusst beeinflusst haben. Ein mächtiges Werkzeug, wenn man es denn einzusetzen weiß.
Zielgerichtet motivieren
Nudges sind aber nicht ausschließlich zielgerichtete Worte, es können auch andere äußere Anreize sein. Ein Beispiel ist das der gesunden Ernährung. Wer mal eben auf die Schnelle in der Kantine etwas essen möchte, der greift eher zu Apfel und Banane, wenn sie auf dem Weg nach draußen griffbereit in einem großen Korb präsentiert werden und weniger schnell zu Süßigkeiten, wenn man dafür erst einen Schrank öffnen oder Knöpfe am Automaten drücken muss. Schon so leichte Änderungen in den Gewohnheiten der Belegschaft reichen aus, um ihnen gesundes Essen näher zu bringen. Und nicht nur das, man stupst sie gewissermaßen an, sich auch dementsprechend zu ernähren. Ziel erreicht und das mit sanftem Druck. Wichtig ist hierbei immer der Faktor der Motivation. Ich bin motiviert mein Verhalten oder meine Denkweise zu verändern, wenn ich das Gefühl habe das mein freier Wille dadurch nicht gebrochen ist und ich mir darüber hinaus etwas Gutes tue.
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